Eine scharf umkämpfte Gruppe, ein höchst anspruchsvolles Pflichtstück, eine neue Stärkeklasse und ein Teilnehmerfeld, das noch vor ein paar Jahren für uns völlig außer Reichweite war – die Rahmenbedingungen für unseren ersten Anlauf in der 1st Division bei der Deutschen Brass Band Meisterschaft waren nicht gerade erfolgversprechend. Demzufolge ist es auch nicht verwunderlich, dass uns ein Ergebnis, das wir uns gewünscht hatten, leider nicht vergönnt war. Dennoch blicken wir durchaus positiv auf dieses Abenteuer zurück, denn insgesamt hat uns die Erfahrung musikalisch weit nach vorn gebracht und unser „Wir-Gefühl“ unglaublich gefördert. Doch fangen wir am Anfang der Geschichte an …
Los geht die wilde Fahrt!
Am 3. Oktober 2024 fuhren wir gemeinsam nach Göppingen, um uns in der Zeit vom 4. bis 5. Oktober der 9. Deutschen Brass Band Meisterschaft zu stellen. Dank eines tollen Busfahrergespanns (vielen Dank dafür!) begann die Reise äußerst unterhaltsam, sodass wir mit bester Laune in unserer Unterkunft ankamen. Zunächst stärkten wir uns mit einem kleinen Abendessen, bevor es an der Zeit war für eine letzte, intensive Probe.
Sowohl mit Pflicht- als auch Wahlstück beschallten wir zwei Stunden lang das ganze Haus und konzentrierten uns dabei auf den letzten Feinschliff. Die Stimmung war angespannt, aber auch voller Vorfreude auf das große Ereignis am Tag darauf. Den Abend ließen wir gemeinsam mit den anderen Brass Bands ausklingen, die sich im selben Objekt befanden. Darunter waren die Brass Band Regensburg (die sich unsere Tubistin Josi ausgeliehen hatten), Evolution Brass Regensburg und die Brass Band Sachsen.
It’s Pflichtstück-Time!
Tag zwei startete zunächst ganz gemütlich mit einem stärkenden Frühstück. Danach folgte eine kurze Probe, in der es aber weniger ums tatsächliche Spielen ging, sondern vor allem darum, die Aufmerksamkeit und den Fokus richtig einzustellen. Dafür wurde dann – wie traditionell üblich für uns bei Wettbewerben – sehr viel gesungen. Anschließend ging es zum Mittag und danach wurde es auch schon ernst. Unsere Vorhut – bestehend aus unserer Bandmanagerin Franzi und dem Schlagzeugregister – machte sich auf den Weg zur Stadthalle Göppingen. Die Mission? Auslosung des Startplatzes und Inspektion des Schlagzeuginstrumentariums. Bei Wettbewerben ist es nämlich üblich, dass alle Schlagwerker auf den selben Instrumenten spielen.
Möglichst nicht erster, aber bitte auch nicht letzter Startplatz
Grundsätzlich war es uns zwar egal, wann wir spielen würden, aber dennoch herrschte eine gewisse Einigkeit, dass wir wieder beginnen, noch unsere Stärkeklasse abschließen wollten. Mit letzterem Wunsch hatten wir leider Pech. Als finale Band der 1st Division war unsere Startzeit auf der Bühne dann festgelegt auf 20:35 Uhr – eine echte Herausforderung, die Konzentration und den Fokus zu bewahren. Außerdem hatten die innere Anspannung und die Aufregung viel Zeit, ganz tief in jeden Einzelnen hineinzukriechen. Wir versuchten allerdings, das Beste aus der Situation zu machen. Als es dann endlich so weit war, gaben wir alles, um die „Sinfonietta No. 3“ von Etienne Crausaz so optimal wie möglich zu präsentieren. Es lief zwar nicht alles perfekt, aber viele Passagen funktionierten sehr gut und genau so, wie wir es wollten. Es war wirklich ein tolles Gefühl, dieses Stück (von dem viele beim ersten Sehen das Gefühl hatten, es nie spielen zu können) auf überzeugende Weise auf die Bühne zu bringen.
Auf zum Wahlstück!
Auch der Samstag begann wieder mit einem entspannten Frühstück, gefolgt von einer Rückschau auf unser Pflichtstück, das wir uns im Livestream noch einmal anhörten. Auch hier überzeugte uns der Klangeindruck davon, dass wir eine absolut vorzeigbare Performance abgeliefert hatten. Danach ging es erneut an eine Probe – diesmal für das Wahlstück. Aber Moment: Für welchen Titel hatten wir uns denn eigentlich entschieden? Dieses Geheimnis können wir jetzt endlich lüften: Wir spielten die berühmte „Suite from Hymn of the Highlands“ aus der Feder von Philip Sparke (wer bei unseren Kirchenkonzerten in Apolda und Grußrudestedt dabei war, hatten diese Info tatsächlich schon). Dieses Werk begleitet uns bereits seit unserem diesjährigen Galakonzert, weshalb wir uns sehr gut vorbereitet fühlten. Das wirkte sich natürlich positiv auf Aufregung und Anspannung. Zudem hatten wir diesmal den mittleren Slot gezogen, weshalb wir ganz entspannt um 14:20 Uhr mit unserer Performance beginnen konnten. Wesentlich freier und befreiter als am Vortag lieferten wir dann eine Leistung ab, mit der alle zufrieden waren. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle unsere Solistengruppe: Julia (Bariton), Janice (Horn) und Torsten (Flügelhorn) haben wirklich wunderbar abgeliefert.
Knapp vorbei, aber viel gewonnen
Nach unserem Auftritt waren natürlich alle höchst gespannt darauf, wie uns die Jury letztendlich bewerten würde. Doch bis dahin dauerte es noch ein wenig. Also hörten wir noch einige der anderen Bands und genossen das abschließende Galakonzert der Brass Band Bürgermusik Luzern. Dann wurde es spannend – wann würde unser Name bei der Ergebnisverkündung fallen? Selbstverständlich hofften alle, dass wir nicht zuerst genannt werden würden, was den 5. Platz bedeuten würde … genau so kam es aber dann. Es waren zwar nur 1,3 Punkte, die uns von Rang 4 trennten, aber so war nun mal das Ergebnis. Angesichts der enormen Konkurrenz – wie eingangs bereits erwähnt – ist es aber dennoch ein achtbares Ergebnis. Zudem haben wir wahnsinnig viel gelernt und sind als Band und Gemeinschaft in den letzten Monaten unglaublich gewachsen. Zahlen sind nun mal nicht alles …
Die Ergebnisse in der Übersicht
- Championship Division
- 3BA Concert Band 190,7 Punkte
- Brass Band Regensburg 186,7 Punkte
- 1st Division
- Woodshockers Brass Band 184,3 Punkte
- Brass Band Sachsen 182,7 Punkte
- Nordbayerische Brass Band 177,7 Punkte
- Brass Band A7 e.V. 177,3 Punkte
- Brass Band BlechKLANG 176,0 Punkte
- 2nd Division
- Brass Band Nord e.V. 179,3 Punkte
- Evolution Brass Regensburg 177,3 Punkte
- Cologne-Concert-Brass 177,0 Punkte
- Brass Band B10 175,7 Punkte
- 3rd Division
- Brass Band München e.V. 184,3 Punkte
- Black Forest Brass Band Freiburg 177,0 Punkte
- 4th Division
- St. Stephan Brass Band Hamburg 170,0 Punkte
- Youth Division
- Jugend-Brass-Band PotzBlech 182,0 Punkte
Abschließende Worte
Wir gratulieren der 3BA Brass Band zum erneuten Titel des Deutschen Brass Band Meisters sowie den Woodshockers zum Sieg in der 1st Division. Besonders stolz sind wir auf unsere Tubistin Josi, die sich mit der Brass Band Regensburg der Championship Division stellte. Außerdem freuen wir uns für unseren langjährigen Hornisten Stefan, der mit der Brass Band München den 1. Platz in der 3rd Division holte. Unser Dank gilt allen unseren Gastmusiker*innen, der Brass Band B10 und dem Deutschen Brass Band Verband für die hervorragende Organisation und natürlich allen Sponsoren und Unterstützern!
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