Was haben die Thüringer Venushöhle, das englische Dorf Imber und das legendäre Troja gemeinsam? Auf den ersten Blick vermutlich nicht viel, aber alle Besucher*innen von „Brass Band BlechKLANG in Concert: Lost Places“ kennen natürlich die Antwort: Hier handelt es sich um waschechte Lost Places – also verlorene und vergessene Orte. Ihnen widmeten wir in diesem Jahr ein ganzes Konzertprogramm, das wir gleich in drei Städten präsentierten. Der Auftakt war am Freitag, 22. März 2024, im Theater Arnstadt. Weiter ging es am Sonntag darauf, 24. März 2024, im Landestheater Eisenach. Das große Finale fand schließlich am Sonntag, 07. April 2024, im Jenaer Volkshaus statt.
Zu Besuch in verlassenen Welten und bei vergessenen Kulturen
Wer „Lost Places“ musikalisch zum Leben erwecken will, braucht natürlich ein ganz spezielles Repertoire, um die besondere Atmosphäre dieser Ort zu transportieren. Keine leichte Aufgabe, doch unser Dirigent Alexander Richter hatte wie gewohnt ein gutes Händchen bei der Stückauswahl. Einige Exemplare sollen an dieser Stelle benannt werden. Da wäre zum Beispiel das epische Werk „The Lost City of Imber“ aus der Feder von Christopher Bond, das sich in drei Sätzen dem englischen Dorf Imber widmete. Dieses wurde im Zweiten Weltkrieg aus militärischen Übungsgründen komplett geräumt und ist mittlerweile eine Geisterstadt – also ein echter „Lost Place“.
Außerdem zu erwähnen ist die bekannte „Suite from Hymn of the Highlands“ von Philip Sparke, die sich mit den mystischen Landschaften Schottlands auseinandersetzt. Oder aber die Ouvertüre von Richard Wagners „Tannhäuser“ (arrangiert von David Twitchings), die sich auf die eingangs erwähnte „Venushöhle“ in Thüringen bezieht. Stichwort „vergessene Kulturen“: Sowohl mit der Filmmusik zu Kung Fu Panda 2 (John Powell & Hans Zimmer, arrangiert von T&K van der Woude) als auch mit der Neukomposition „Troja“ von Otto M. Schwarz haben wir für perfekte „Lost Places“-Stimmung gesorgt.
Auf klangliche Art und Weise haben wir zahlreiche Geschichten von Liebe und Hass, Triumph und Zerfall, Hochkultur und Niedergang erzählt. Unsere spezielle Welt- und Zeitreise bot einige Gänsehautmomente, aber auch die Unterhaltung kam nie zu kurz. Für unsere Gäste gab es wie gewohnt solistische Finesse, hypnotisierende Rhythmen, dynamische Explosivität und technische Brillanz. Hier war für jeden Geschmack etwas dabei, was sich in den Reaktionen der Anwesenden deutlich widerspiegelte. Für den passenden Rahmen mit vielen spannenden Informationen und Einblicken sorgte wie immer souverän unser Moderator Thomas Rothhardt.
Janice, Thorsten und Julia: unser schottisches Trio
Den Punkt „solistische Glanzleistungen“ müssen wir natürlich noch etwas genauer betrachten. Zusätzlich zur großen Herausforderung, die das Programm ohnehin schon darstellte, haben wieder einige Musiker*innen vollen Einsatz gezeigt und für atemberaubende Gänsehaut-Momente gesorgt. In diesem Jahr wollen wir vor allem Janice (Althorn), Thorsten (Flügelhorn) und Julia (Bariton) hervorheben, die als Trio bei der bereits erwähnten „Suite from Hymn of the Highlands“ das Publikum voll und ganz in ihren Bann gezogen haben. Wir sind wirklich stolz darauf, solch exzellente Musiker*innen in unseren Reihen zu haben!
Ein besonderes Programm verlangt besondere Konzertsäle
Was wir im Jahr 2023 begonnen haben, setzt sich auch in 2024 fort. Erneut hatten wir drei verschiedenen Konzert-Locations, die jeweils ihren ganz eigenen Charme boten. Da war zunächst das uns bereits bekannte Theater in Arnstadt, das wir aufgrund unserer Nähe zum Publikum sehr für seine intime „Wohnzimmerkonzert-Stimmung“ schätzen. Im anschließend folgenden Landestheater Eisenach waren wir zum ersten Mal zu Gast – und waren direkt von der altehrwürdigen Atmosphäre begeistert. Unser Heimspiel im Jenaer Volkshaus, unsere „Gute Stube“, bot uns schließlich die Möglichkeit, vor heimischen Publikum den Raum wortwörtlich bis zur Decke mit Klang zu füllen.
So unterschiedlich die Locations auch waren, „Lost Places“ hat jedes Mal auf ganzer Linie überzeugt. Stehende Ovationen, die Forderung nach allen drei Zugaben und natürlich tosende Beifallsstürme waren unser Lohn für drei intensive Konzerte. Wir bedanken und ganz herzlich bei allen Gästen sowie natürlich allen Helfer*innen vor und Hinter der Bühne. Wir freuen uns jetzt bereits auf das nächste Jahr!
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