Wer die Magie des Brass Band-Sounds in ganz besonderer Weise erleben möchte, der kommt an einem Kirchenkonzert nicht vorbei. In der speziellen Akustik dieser ehrwürdigen Hallen entsteht fast von allein das Klangideal der „beseelten Orgel“, das stets eine ganz eigene Kraft entfaltet und dem alle Brass Band nacheifern. Einzelne Klangfarben scheinen noch heller zu strahlen, Dynamiken wirken noch intensiver und solistischen Glanzleistungen wohnt ein ganz besonderer Zauber inne.
Große Worte – aber wer bei unserer diesjährigen Kirchenkonzerttour dabei war, wird wissen, wovon wir sprechen. Unter dem Motto „Gloria! Festliche Blechbläsermusik“ waren wir mit einem abwechslungsreichen und packenden Programm zunächst in Rudolstadt (26.08.2023) und anschließend in Apolda (06.09.2023) zu Gast. Beide Male gelang es uns, unser Publikum in unseren Bann zu ziehen und mit den einzelnen Stücken zu bezaubern. Als Dankeschön gab es reichlich Applaus, stehende Ovationen und natürlich die Forderung nach mehreren Zugaben.
Geschichte der Kirchenmusik mit viel Klang zum Leben erweckt
Angefangen bei stimmungsvollen Chorälen über klassische Melodien von Anton Bruckner bis hin zum modernen und titelgebenden „Gloria“ aus der Feder von Karl Jenkins sind wir mit dem diesjährigen Programm musikalisch einmal durch die Geschichte der Kirchenmusik gereist. Unsere Reiseleiter waren dabei einige der bekanntesten Brass Band-Komponisten, z. B. Jan van der Roost, Philip Sparke oder Paul Lovatt-Cooper. Ihre Werke präsentierten wir mit viel Magie im besonderen Klangraum Kirche. Hier traf voller Tutti-Klang auf filigranes kammermusikalisches Spiel, während technische Glanzleistungen fließend in berührende Melodien übergingen. Die geschichtlichen Hintergründe lieferte unser Dirigent und Moderator Alexander Richter.
Als besonderes Highlight unseres diesjährigen Programms – neben der kleinen Gesangseinlage aller Musiker*innen bei „The Beauty of Blue“ von John Doyle – sollen spezielle Einzelleistungen hervorgehoben werden. Zunächst wäre da das fesselnde Flügelhornsolo von Torsten Müller bei eben genanntem Stück. Geradezu engelsgleich schwebte er über der gesamten Band und versetzte das Publikum in gebanntes Staunen. Aber auch Andrea Hobson (Euphonium) wusste zu brillieren und präsentierte eine packende Fassung von Paul Lovatt-Coopers „Donegal Bay“. Und als wäre das nicht genug: Wer das ergreifende Solo von Janice Stand (Althorn) bei „Demelza“ (Hugh Nash) verpasst hat, wird sich noch lange ärgern. Der ganze Raum schien förmlich mit Klang gefüllt zu sein, was beim Publikum für langanhaltende Beifallsstürme sorgte.
Last but not least sei das Solo von Christoph Hillebrand erwähnt. Er verzauberte die Zuhörer*innen mit einer kraftvollen Version von „Memory“ aus der Feder von Rob Ares – leider jedoch sein letztes Solo als Mitglied der Brass Band BlechKLANG. Nach fünf Jahren als treuer Musiker in unseren Reihen verschlägt es ihn nun wieder in die Heimat. Wir bedanken uns für dieses Konzert und all die vielen Auftritte, Wettbewerbe und Erlebnisse davor und wünschen alles Gute für die weitere Zukunft!
Abschließend gilt unser Dank natürlich auch wieder allen fleißigen Helfer*innen im Hintergrund und selbstverständlich unserem Publikum – wir freuen uns bereits auf die Kirchenkonzerttour 2024!